Obst- und Gartenbauverein Söchtenau e.V.

1920 gegründet


Aus den Anfangszeiten des Vereins liegen leider keinerlei Unterlagen mehr vor.
Die ersten Aufzeichnungen stammen aus dem Kassenbuch im Jahr 1936. Man vermutete, dass der Verein
an die 100 Jahre alt war.

Es folgten nun intensive Nachforschungen im Staatsarchiv, kirchlichen Archiven, Nachbarvereinen usw.
die jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachten.

Es freute mich umso mehr, dass ich nach "zeitintensivem Zeitungslesen" zwischen 1910 und 1920 im
Rosenheimer Anzeiger fündig wurde und diesen Artikel las.

Ausgabe vom 2. März 1920

Am Sonntag, den 29. Februar 1920 wurde nach einem Vortrag von Bezirksgärtner Westermeier in Söchtenau
ein Obstbauverein gegründet, dem 36 Obstzüchter beitraten. Vorstand war Herr Starzner aus Söchtenau.
Gleichzeitig wurde eine Errichtung einer Obstweinkelterei beschlossen, die in den Kellern des Schulhauses
Söchtenau untergebracht werden sollte.

Im Rahmen meiner Nachforschungen, bei denen mich Josef Almanstötter sehr unterstützte, waren wir
im Staatsarchiv München auf die "Johann Christian Kloepfer`sche Stiftung" in Rosenheim vom 19.10.1916
gestoßen. Diese Stiftung hatte den Zweck der Förderung des Obstbaues und der Bienenzucht in Oberbayern,
Stiftungsvermögen 12.000 Mark. Die Prämien dieser Stiftung sollten in erster Linie an Angehörige der Gemeinde Söchtenau und Hirnsberg fallen. Der Vorstand der Stiftung bestand aus 3 Mitgliedern, welche auf
Vorschlag aus der Zahk der Obst- und Bienenzüchter des Amtsbezirkes Rosenheim auf 3 Jahre ernannt wurden. Ein Mitglied davon war Herr Westermeier, Vorgänger der Kreisfachberater Seibold, Stein und Lorenz
im LRA Rosenheim.
Die Stiftung wurde am 30.3.1957 durch Herrn Seibold, Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau und
Herrn Schmid vom Kreisverband der Imker aufgelöst, da das Stiftungsvermögen durch Inflation und
Währungsunmstellung verfallen war.

Zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins im Jahr 2020 wurde eine Festschrift erstellt, die einen Rückblick auf 100 Jahre spannende Vereinsgeschichte und viele Fotos von den Vereinsaktionen enthält.
Restexemplare sind bei der 1.Vorsitzenden erhältlich.